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Antibiotikaresistente Keime (MRSA) in deutschen Milchviehbetrieben

Was ist MRSA?

Die Entwicklung und Verbreitung multiresistenter Erreger hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Einige multiresistente Erreger haben einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Dazu gehört z. B. der Methicillin-resistente Erreger Staphylococcus aureus (abgekürzt: MRSA). Es handelt sich dabei um grampositive Bakterien, die gegen eine Vielzahl der gebräuchlichen Antibiotika unempfindlich (resistent) geworden sind. Daher sind Infektionen, die durch MRSA verursacht werden, viel schwerer zu behandeln.

MRSA in Milchviehbetrieben

Eine Studie hat nun die Prävalenz* von MRSA in 675 Milcherzeugerbetrieben, verteilt über ganz Deutschland, untersucht (Tenhagen et al. 2018, Journal of Daiy Science 101: 3380-3386). Insgesamt konnte MRSA in 41 Tankmilchproben der untersuchten Betriebe nachgewiesen werden. Die Prävalenz von MRSA war in konventionellen Betrieben mit 9,7 Prozent deutlich höher als in Bio-Betrieben mit 1,7 Prozent.

Die Autoren verglichen Ihre Ergebnisse auch mit einer eigenen Studie aus dem Jahr 2009 (Tenhagen et al. 2014, Journal of Animal Science 92: 2741–2751). Sie stellten eine Verdoppelung der Prävalenz in deutschen Tankmilchproben fest.

Antibiotika: Mehr Kontrolle bei Milchkühen!

Der deutliche Anstieg der Prävalenz unterstreicht die Notwendigkeit einer restriktiven Antibiotikagabe. Die wichtigsten Grundsätze zur Eindämmung von Resistenzen liegen auf der Hand: Infektionen vermeiden und Antibiotika nur dann einsetzen, wenn sie notwendig und sinnvoll sind.

*Prävalenz: Häufigkeit eines Vorkommnisses (z.B. Erkrankung) in einer bestimmten Population während eines bestimmten Zeitraums.